Wenn ich an einen lockeren Sonntagnachmittag denke, dann sehe ich vor meinem inneren Auge einen Spaziergang mit offenem Blick: Löwenzahn am Wegesrand, eine Wildkräuterwiese, ein paar glänzende Beerensträucher – und die Frage, die immer mitschwingt: Was kann ich gefahrlos sammeln und essen? In diesem Text nehme ich dich mit auf meine Streifzüge und teile, wie ich essbare Wildpflanzen sicher entdecke, identifiziere und verantwortungsvoll sammle.
Mein einfacher Grundsatz: beobachten, nicht blind pflücken
Bevor ich überhaupt daran denke, etwas zu ernten, beobachte ich die Pflanze in Ruhe. Wie sieht das Umfeld aus? Ist der Standort sauber (nicht neben Straßen mit Abgasen oder auf Hundespazierwegen)? Gibt es viele oder nur ein paar Exemplare? Oft reicht dieser erste Blick, um zu entscheiden: lassen oder näher anschauen.
Was ich immer dabei habe
Es gibt ein paar Dinge, die ich bei jedem Spaziergang in meiner Tasche habe – nicht viel, aber nützlich:
Identifikation: Mehrere Merkmale prüfen
Ich habe gelernt, Pflanzen immer anhand mehrerer Merkmale zu identifizieren. Nur weil eine Pflanze ähnlich aussieht, ist das noch kein grünes Licht.
Beispiele, die mir immer wieder auffallen
Ich mag einfache, typisch einheimische Pflanzen, weil sie leicht erkennbar sind. Einige, die ich oft sammle (nach sicherer Identifikation):
Gefahren: Verwechslungen und Giftiges
Die ernsteste Regel, die ich befolge: Wenn ich mir nicht absolut sicher bin, esse ich die Pflanze nicht. Es gibt harmlose Doppelgänger und gefährliche Verwechslungen (z. B. Maiglöckchen-Blätter vs. Bärlauch-Blätter, oder der giftige Herbstzeitlose, die mit essbaren Arten verwechselt werden kann). Deshalb prüfe ich immer mehrere Merkmale und vergleiche mehrere Quellen.
Ich dokumentiere neu entdeckte Pflanzen oft mit mehreren Fotos (Blattoberseite, Unterseite, Stängel, ganze Pflanze, Blüte). So kann ich später genau nachschauen oder Expert*innen fragen.
Gesundheitliche Vorsichtsmaßnahmen
Nachhaltiges Sammeln – so, dass die Pflanze weiterlebt
Mir ist wichtig, die Natur zu respektieren. Ich halte mich an einfache Sammelregeln:
Gesetze und Eigentum
In der Schweiz gelten kantonale Regelungen zum Sammeln von Wildpflanzen – oft ist das Sammeln für den Eigenbedarf toleriert, aber in Naturschutzgebieten streng geregelt. Ich informiere mich vorher lokal (z. B. auf der Website des Kantons oder über lokale Naturschutzvereine). Auf öffentlichen Flächen achte ich darauf, niemanden zu stören und keine Schilder zu verletzen.
Meine Lieblingsrezepte aus dem Fundkasten
Ein Aspekt, der mir besonders Freude macht: die einfache Verarbeitung. Zwei schnelle Ideen, die ich oft mache:
Hilfreiche Ressourcen, die ich nutze
Zum Bestimmen und Nachlesen greife ich auf mehrere Quellen zurück:
Mein Tipp für den Einstieg
Wenn du gerade erst anfängst, such dir eine kleine, überschaubare Fläche aus – einen Waldrand, eine Wiese oder einen Park – und konzentriere dich auf ein paar leicht erkennbare Arten wie Löwenzahn, Gänseblümchen, Brennnessel und Bärlauch (nur dort, wo er eindeutig zu erkennen ist). Sammle, fotografiere, notiere und vergleiche. Mit der Zeit entsteht ein vertrautes Gespür.
Wenn du magst, kannst du mir auf Anneandrist (https://www.anneandrist.ch) von deinen Entdeckungen berichten oder Fotos schicken. Ich freue mich immer über Geschichten von anderen Sammlerinnen und Sammlern – und manchmal inspirieren mich eure Funde zu neuen Rezepten oder Spazierzielen.